Einen schönen Beitrag dazu, wie moderner Imperialismus funktioniert, habe ich in einem Post von M.Gor gelesen. Wenn man sich auf Tagesmeldungen beschränkt, die spätestens nach einer Woche wieder verblassen, bleibt nicht viel von den strukturellen und funktionellen Zusammenhängen im Kopf. Umso wichtiger ist, sich immer wieder zumindestens grob die Zusammenhänge klarzumachen und die Funktionsweisen der Geopolitik aufs einfachst mögliche herunterzubrechen.
Zu folgender Frage: „Meine Frage zu all diesem ist: wie kann man eigentlich so bescheuert sein?“
Wer ist da genau ist gemeint mit „wie kann man eigentlich so bescheuert sein“? Die Leute, die in den Konzernen, hohen politischen Posten oder sonstwo etwas Macht bedienen können oder doch jeder einzelne, der das alles mit sich machen läßt oder zumindest mit ansieht?
„Da ist der deutsche Parlamentarier durchschnittlich genauso verblendet wie der deutsche RTL2-Zuschauer“
sagte M.Gor. Eben. Und nicht nur die. Jeder (!) sollte sich da angesprochen fühlen und sich fragen, wo ist mein Verhalten und mein Agieren bescheuert? Oder besser gesagt: Wo befinde ich mich noch in den Fesseln vom „Imperialismus“ (Ich benutze den Begriff zwar manchmal selbst, aber der klingt irgendwie etwas durchgekaut), wo bin ich nicht frei?
Niemand von uns kann die ganze Welt befreien. Aber jeder einzelne von uns kann einen kleinen, aber nicht unwesentlichen, Teil der Welt befreien und dieser Teil ist jeder selbst! Wer zumindest einigermaßen versucht z.B. Produkte von Konzernen nichtmehr zu kaufen, von denen bekannt ist, dass die großen Dreck am stecken haben hat sich in der Hinsicht schon vom Imperialismus befreit. Jeder, der anfängt alternative Nachrichtenquellen zu lesen und auf keine Terror-, Schweinegrippe- oder Klimahysterie der Hofpresse von Bild bis Zeit mehr reinfällt, hat sich von imperialistischer Meinungsmache auch hierzulande befreit. Jeder mit „modernen“ Fressgewohnheiten, der aufhört sich wie verrückt aus möglichst viel Fleisch und möglichst viel Fetthaltigem und Fertiggerichten zu ernähren und stattdessen auf eine ausgewogene Ernährung umsteigt (in der Fleisch nicht fehlen muss!), hat sich von den Fesseln einer Fressakkumulation befreit die ebenso einer gier-kapitalistischen Logik unterliegt.
Wir können nich über ein System meckern und jammern, wenn wir selber in einem der Millionen von Rädern laufen, die das System am laufen halten. Wie brauchen ja garkeine „sozialistische Revolution“, wie es z.T. die 68er forderten, weil das Grundgesetz und auch die Verfassungen der meisten anderen Staaten auch ohne Diktatur des Proletariats ganz gut ist/sind. Was notwendig ist, ist eine Revolution in jedem selbst. Man kann es nur wiederholen: Jeder muss sich selbst befreien bevor er die Welt befreien will.
Erst wer sich selbst, seinen Kopf von den falschen propagierten Denkmustern von Klassen- Konsum- und Feinddenken befreit hat, kann auch beginnen seine Umwelt aufzuklären und ihr zu helfen. Darum sollen oben genannte Beispiele nicht auf passives Handeln, also unterlassen von Dingen, beschränkt sein. Man kann natürlich auch aktiv werden. Hier und anderswo im Blog zu schreiben ist schon eine aktive Tat um Teile der Welt mit zu befreien. Immerhin bemüht jeder Blogger sich um Wahrheit und häufig wird versucht Ungerechtigkeiten angzupangern, das ist nicht zu unterschätzen. Immer wieder Dinge müssen Dinge ausgesprochen werden, die für jeden offensichtlich und selbstverständlich sein sollten, es aber nicht sind. Wichtig dabei ist, dass man sich nicht zermürben läßt. Ein Beispiel: Nicht jeder läßt sich überzeugen, das Gesöff Coca Cola nichtmehr zu kaufen. Dabei brauch man nur die Begriffe „Coca Cola“ und „Verbrechen“ ergooglen um zu wissen warum. (Beispiel: Wer Coke trinkt kann gleich Blut trinken).
Man wird viele treffen, denen es meilenweit am Allerwertesten vorbeigeht, wenn man ihm von den Machenschaften Coca Colas erzählt. Andererseits wird man viele überzeugen können.
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Noch ein kleiner Beitrag in eigener Sache. Das ist mein zweiter Post auf diesem Blog. Eingeladen dazu hatte mich Mr. Sami G-Punkt. Ich möchte hiermit mal ein Salut in die Runde werfen und hoffe auf schöne Rudel-Bloggerei mit euch!
Netten Gruß,
derChalo
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