Krieg ist Frieden, Propaganda

Interessante Fakten – Teil 1

Wenn man die Berichterstattung außen vor läßt um sich ein Bild von unserer Realität macht und sich nur Fakten anschaut, dann wird man einen Unterschied erkennen zwischen dem was dem Nachrichtenkonsumenten verkauft wird und dem wie die Welt wirklich ist.

Vor kurzem wurde in der internationalen Presse vermeldet, daß China dabei ist, seinen ersten Flugzeugträger fertigzustellen. Das interessanteste in dem Artikel ist weniger der Plan der Chinesen, als die Auflistung der Staaten, die Flugzeugträger besitzen und deren Anzahl.

Hier die Auflistung:

  • USA: 11
  • Italien: 2
  • Spanien: 1-2 (lt. Wikipedia 2, BBC 1)
  • Russland: 1
  • Frankreich: 1
  • Indien: 1
  • Thailand: 1
  • Brasilien: 1
  • Großbritannien:1

Es sollte auffallen, daß die USA überproportional viele Flugzeugträger besitzt. Generell fraglich ist der Sinn und Zweck von Flugzeugträgern hinsichtlich der Landesverteidigung. Sicherlich haben die USA durch die Atlantik- und Pazifikküste zwei große Flanken, die sie schützen wollen, aber dafür würden wohl halb so viele Flugzeugträger reichen. Von daher ist die Anzahl der Flugzeugträger ein klarer Hinweis auf das globale Weltmachtsstreben der USA. Flugzeugträger werden dazu benutzt überall auf der Welt eine militärische Präsenz zu erzeugen.

Der Bundesregierung möchte ich an dieser Stelle dazu gratulieren mit den größten Kriegstreibern unter einer Decke zu stecken.

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Die Welt befreien

Einen schönen Beitrag dazu, wie moderner Imperialismus funktioniert, habe ich in einem Post von M.Gor gelesen. Wenn man sich auf Tagesmeldungen beschränkt, die spätestens nach einer Woche wieder verblassen, bleibt nicht viel von den strukturellen und funktionellen Zusammenhängen im Kopf. Umso wichtiger ist, sich immer wieder zumindestens grob die Zusammenhänge klarzumachen und die Funktionsweisen der Geopolitik aufs einfachst mögliche herunterzubrechen.

Zu folgender Frage: „Meine Frage zu all diesem ist: wie kann man eigentlich so bescheuert sein?“

Wer ist da genau ist gemeint mit „wie kann man eigentlich so bescheuert sein“? Die Leute, die in den Konzernen, hohen politischen Posten oder sonstwo etwas Macht bedienen können oder doch  jeder einzelne, der das alles mit sich machen läßt oder zumindest mit ansieht?

„Da ist der deutsche Parlamentarier durchschnittlich genauso verblendet wie der deutsche RTL2-Zuschauer“

sagte M.Gor. Eben. Und nicht nur die. Jeder (!) sollte sich da angesprochen fühlen und sich fragen, wo ist mein Verhalten und mein Agieren bescheuert? Oder besser gesagt: Wo befinde ich mich noch in den Fesseln vom „Imperialismus“ (Ich benutze den Begriff zwar manchmal selbst, aber der klingt irgendwie etwas durchgekaut), wo bin ich nicht frei?

Niemand von uns kann die ganze Welt befreien. Aber jeder einzelne von uns kann einen kleinen, aber nicht unwesentlichen, Teil der Welt befreien und dieser Teil ist jeder selbst! Wer zumindest einigermaßen versucht z.B. Produkte von Konzernen nichtmehr zu kaufen, von denen bekannt ist, dass die großen Dreck am stecken haben hat sich in der Hinsicht schon vom Imperialismus befreit. Jeder, der anfängt alternative Nachrichtenquellen zu lesen und auf keine Terror-, Schweinegrippe- oder Klimahysterie der Hofpresse von Bild bis Zeit mehr reinfällt, hat sich von imperialistischer Meinungsmache auch hierzulande befreit. Jeder mit „modernen“ Fressgewohnheiten, der aufhört sich wie verrückt aus möglichst viel Fleisch und möglichst viel Fetthaltigem und Fertiggerichten zu ernähren und stattdessen auf eine ausgewogene Ernährung umsteigt (in der Fleisch nicht fehlen muss!), hat sich von den Fesseln einer Fressakkumulation befreit die ebenso einer gier-kapitalistischen Logik unterliegt.

Wir können nich über ein System meckern und jammern, wenn wir selber in einem der Millionen von Rädern laufen, die das System am laufen halten. Wie brauchen ja garkeine „sozialistische Revolution“, wie es z.T. die 68er forderten, weil das Grundgesetz und auch die Verfassungen der meisten anderen Staaten auch ohne Diktatur des Proletariats ganz gut ist/sind. Was notwendig ist, ist eine Revolution in jedem selbst. Man kann es nur wiederholen: Jeder muss sich selbst befreien bevor er die Welt befreien will.

Erst wer sich selbst, seinen Kopf von den falschen propagierten Denkmustern von Klassen- Konsum- und Feinddenken befreit hat, kann auch beginnen seine Umwelt aufzuklären und ihr zu helfen. Darum sollen oben genannte Beispiele nicht auf passives Handeln, also unterlassen von Dingen, beschränkt sein. Man kann natürlich auch aktiv werden. Hier und anderswo im Blog zu schreiben ist schon eine aktive Tat um Teile der Welt mit zu befreien. Immerhin bemüht jeder Blogger sich um Wahrheit und häufig wird versucht Ungerechtigkeiten angzupangern, das ist nicht zu unterschätzen. Immer wieder Dinge müssen Dinge ausgesprochen werden, die für jeden offensichtlich und selbstverständlich sein sollten, es aber nicht sind. Wichtig dabei ist, dass man sich nicht zermürben läßt. Ein Beispiel: Nicht jeder läßt sich überzeugen, das Gesöff Coca Cola nichtmehr zu kaufen. Dabei brauch man nur die Begriffe „Coca Cola“ und „Verbrechen“ ergooglen um zu wissen warum. (Beispiel: Wer Coke trinkt kann gleich Blut trinken).

Kannst du drauf verzichten?

Man wird viele treffen, denen es meilenweit am Allerwertesten vorbeigeht, wenn man ihm von den Machenschaften Coca Colas erzählt. Andererseits wird man viele überzeugen können.

—-

Noch ein kleiner Beitrag in eigener Sache. Das ist mein zweiter Post auf diesem Blog. Eingeladen dazu hatte mich Mr. Sami G-Punkt. Ich möchte hiermit mal ein Salut in die Runde werfen und hoffe auf schöne Rudel-Bloggerei mit euch!

Netten Gruß,

derChalo

Bild: http://commons.wikimedia.org

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Krieg ist Frieden, Wirtschaft

Neo-Imperialismus

Was sich in der Überschrift anhört wie ein 68er-Protestbegriff hat inzwischen sicherlich Dimensionen angenommen, die man zu befürchten damals nicht gewagt hätte. Damals wurde gegen den Vietnamkrieg der USA, gegen das persische Schah-Regime (welches durch UK und USA an die Macht geputscht wurde), gegen den NATO-Doppelbeschluss protestiert. Dass heute dieselbe Nummer weltweit aufgespielt wird und werden kann ist also schier unglaublich, angesichts der Tatsache, dass all das obige noch innerhalb der Lebensspanne der meisten Zeitgenossen geschehen ist.

Der Ablauf dieses grausigen Stückes ist immer derselbe, seit Kolonialzeiten. Einzig die Methoden sind der Zeit angepasst, verfeinert worden.

  1. Regionale Machthaber korrumpieren und oder die Region durch Kredite unter Kontrolle bekommen und sich so Zugang zu den Ressourcen dieser Region sichern. Wichtig ist dabei auch die Kontrolle der Verteilung dieser Ressource an Dritte.
  2. Sollte dies nicht klappen: Gegner des Machthabers mobilisieren, Machthaber entmachten, schlimmstenfalls durch Mord oder Vertreibung. Marionette installieren, die sich an die Absprachen gemäß Punkt 1 hält.
  3. Sollte auch dies nicht möglich sein: militärischer Konflikt und Besatzung. Möglichst viele Gefechte dabei von Einheimischen gegen Einheimische austragen lassen. Danach über Punkt 2 zu Punkt 1. Eine instabile Region erleichtert die Kontrolle, deshalb möglichst regionale Konfliktparteien durch kreative Grenzziehung zu einer Einheit zusammenschweißen (wie geschehen z.B. in Afrika, oder auch Afghanistan).

Bestägt wird das bspw. durch die Autobiographie von John Perkins, Confessions of an Economic Hitman (ein relativ unmfang- aber auch aufschlussreiches Interview mit ihm hier). Achtet mal darauf, wenn in den Medien solche Begriffe wie „Geopolitik“ oder „Regimewechsel“ auftauchen – sie beschreiben in voller Absicht genau dies. Fallbeispiele für diese Außenpolitik der USA gibt es über Südamerika und Afrika bis Asien wahrlich genug.

Hintergrund ist: die Kapitalakkumulation durch (Re-)produktion, wie wir sie generell aus der Arbeitswelt kennen (cf. Fordismus), ist aus mehreren Gründen nicht mehr lohnend. Höhere Rendite verspricht inzwischen Kapitalakkumulation durch Enteignung. In Feudalzeiten musste sich der Lehnsherr aus technischen Gründen dazu noch auf sein Territorium beschränken. Inzwischen ist die Technik weiter, und es können weltweit neue Territorialansprüche durchgesetzt werden. Wie? Siehe oben, Punkte 1 bis 3. Bezeichnend dabei ist außerdem, dass diese Ansprüche nicht mehr von einem Souverän (Fürst, König, Volk, je nach Staatsform) sondern von Konzernen und Kartellen als primären Interessenten der Kapitalakkumulation erhoben werden; sie bedienen sich aber der gesellschaftlichen wie militärischen Infrastruktur einzelner Nationen. Plumpen Anti-Amerikanismus will ich mir hier also nicht vorwerfen lassen. Ein gewollter Seiteneffekt ist dabei „das Eindringen kapitalistischer Sozialbeziehungen in jede Facette unseres Lebens und jeden Winkel unseres Planeten“ (Leo Panitch / Sam Gindin). Klar, wer die Spielregeln verinnerlicht hat, für den wirken die Spielzüge nachvollziehbar; so ist es von Vorteil, wenn möglichst viele Individuen dieses Denkmuster übernehmen. Wir merken das daran, dass unsere Vorstellungen von Arbeit und Kapital, die größtenteils noch der fordistischen Sichtweise folgen, inzwischen deutlich erodiert sind; Mehrwert schaffen und als „Leistungsträger“ gelten sind heutzutage nahezu disjunkt.

Nun hatten wir doch schon mal ’68, wir hatten die ehemals pazifistischen Grünen und eine Bevölkerung, die im Zentrum zweier Weltkriege stand und deren Narben keineswegs verheilt sind. Als casus belli muss bei uns deshalb eine Propagandalüge, der „Krieg für die Menschenrechte“, herhalten. Ein Ausdruck, auf den selbst der schlaue George Orwell so nicht gekommen ist. Hat aber für Kosovo und Afghanistan bei uns funktioniert, auch etwa eine Dekade früher bei der US-Bevölkerung, als Saddam ein Genozid an den Kuwaitis vorgeworfen wurde (inszeniert von PR-Profis). Dass dabei durch ein weltweites Netz an militärischen Operationen, tödlichen Drohnenangriffen und Geheimgefängnissen die US-Regierung und die NATO zu den größten Menschenrechtsverletzern zählt, will gütig unterschlagen werden. Noch heute höre ich im privaten Umfeld ernstgemeinte Aussagen, dass man „die Taliban“ alle weggbomben sollte, dass wir international die Menschnrechte durchsetzen können müssen etc etc.

Meine Frage zu all diesem ist: wie kann man eigentlich so bescheuert sein? Ist es nicht möglich, als Gesellschaft, als Einzelner, einige grundlegende Einsichten aus der Kolonialzeit, aus dem 20. Jahrhundert zu gewinnen? Sind solche Zusammenhänge wirklich so schwer zu kapieren? Da ist der deutsche Parlamentarier durchschnittlich genauso verblendet wie der deutsche RTL2-Zuschauer. Und selbst denjenigen, die meinen, bei der globalen Enteignung im besten sozialdarwinistischen Sinne irgendwo eine Krume abzubekommen, sei gesagt: Goldene Türme wachsen nicht endlos, sie stürzen ein. Und zum Leben sind sie überhaupt vollkommen ungeeignet.

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